Beim Essen

Bestellung & Service

Die Speisekarte

Was werden Ihre internationalen Gäste sich wohl ausmalen, wenn sie auf der Speisekarte „Handkäs’ mit Musik" oder „Frankfurter Grüne Soße" lesen? Dazu noch „Ahle Worscht" und „Äpplewoi". Stellen Sie sich die Ergebnisse vor, wenn Ihre Gäste das in einen Online-Übersetzer geben. Die Verwirrung ist wohl komplett.

Eine Karte - mehrere Sprachen?

Eine gut formulierte, beschreibende und mindestens englischsprachige Speisekarte ist ein Muss. Erklären Sie hinter jedem Gericht, was dahinter steckt und vermeiden Sie Fachwörter. Ein richtig tolles Angebot wäre es auch, wenn Sie zusätzlich eine bebilderte Speisekarte anbieten. Gerade Ihre Gäste aus Übersee werden es Ihnen danken. Denken Sie mal an Ihren letzten Besuch im chinesischen Restaurant.

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Essensgewohnheiten

Seien Sie sensibel gegenüber der Gewohnheiten Ihrer Gäste. Dann können Sie so richtig punkten! Klicken Sie sich durch die Slideshow, um länderspezifische Vorlieben kennenzulernen. Bitte behalten Sie dennoch immer im Hinterkopf: Jede Person ist einzigartig. Was Sie hier finden, sollten Sie eher als groben Richtungsweiser ansehen. Dann gilt es, aufmerksam auf Ihre Gäste einzugehen.

Schweizer Gäste ziehen vorgefertigte Menüs mit entsprechenden Getränkeempfehlungen der Auswahl von Einzelspeisen vor. Sollten Sie keine zusammen gestellten Menüs samt Weinempfehlung aktuell auf Ihrer Karte haben, werden Sie kreativ und spontan. Nutzen Sie die Möglichkeit und empfehlen den Gästen eine passende Vor-, Haupt- und Nachspeise samt Getränkeempfehlung.

Die Niederlande sind eine Bierbrau-Nation und freuen sich daher über Tipps zu regionalen Brauspezialitäten. Zu Mittag wird meist nur eine Kleinigkeit wie ein Sandwich gegessen, als Hauptmahlzeit zählt das Abendessen. Gerne warm, deftig und in geselliger Runde. Und zum Abschluss gibt es oft eine süße Nachspeise, wie z. B. Vla (ähnelt unserem Pudding). Nutzen Sie die Chance und bieten Sie aktiv etwas Süßes aus Ihrer Karte an, gerne zusammen mit einer Tasse Kaffee.

Das amerikanische Frühstück ist zumeist deftig, aber auch süße Speisen wie Pfannkuchen oder gesüßter Toast kommen morgens gerne auf den Teller. Das Mittagessen fällt klein aus, am Abend nimmt man sich hingegen Zeit für ein ausgedehntes Mahl. Enttäuschung bei Ihren Gästen aus den USA können Sie umgehen, indem Sie die Portionsgröße – oder zumindest die Wirkung derselben – etwas anpassen: Sie sind eher volle Teller gewohnt.

In Österreich bekommt man das Essen recht zügig. Informieren Sie Ihre Gäste also rechtzeitig, wenn es etwas länger dauert. Süßes ist in Österreich als Hauptgericht völlig normal, denken Sie an den Kaiserschmarrn. Haben Sie ein süßes Hauptgericht im Angebot, weisen Sie gerne darauf hin. Man versteht sich in der deutschen Sprache, unterscheidet sich aber auch: Kartoffel sind Erdäpfel, Tomaten Paradeiser, Brötchen Semmel, Sahne Schlagobers und Quark Topfen. Nutzen Sie Ihr Wissen.

Belgier sind Lebensgenießer und nehmen sich gerne Zeit für das Essen. Weisen Sie auf Menüs hin und empfehlen Sie korrespondierende Weine. Später am Tag trinkt der Belgier als Aperitif auch gern ein kühles Glas Bier. Bieten Sie nach dem Hauptgang ganz aktiv einen passenden Nachtisch und einen besonderen regionalen Digestif an.

Manche chinesische Tischsitten wie Schmatzen und Schlürfen gehören einfach dazu, auch wenn sie für das deutsche Ohr unhöflich klingen mögen. Fühlen Sie sich nicht angegriffen, wenn Ihre Gäste während des Essens viel Zeit am Handy verbringen. Das ist kein Ausdruck davon, dass es nicht schmeckt oder dass das Essen nicht gewürdigt wird. Vielmehr wird das Essen in Echtzeit gepostet und Freunden wird berichtet, wo man sich gerade befindet.

Bei den Briten fällt das Mittagessen meist klein aus, es reicht ein Sandwich oder eine Suppe. Am Abend wird gerne ausgiebiger gegessen. Die englische Hausmannskost ist der deutschen gar nicht so unähnlich. Traditionell wird sonntags Braten mit Kartoffeln und Gemüsebeilage gegessen. Bieten Sie Ihren britischen Gästen gerne entsprechende deutsche Gerichte an.

Lieber etwas mehr Präsenz

Nicht alle Nationen werden offen ansprechen, wenn ihnen etwas nicht schmeckt oder sie eigentlich noch Sonderwünsche hätten. Insbesondere die stets höflichen Briten nicht, die Unmut jeglicher Art kaum äußern. Bei internationalen Gästen gilt also: Zeigen Sie lieber etwas mehr Präsenz am Tisch und erkundigen Sie sich aufmerksam nach dem Befinden. Dazu gehört das aktive Anbieten weiterer Getränke ebenso wie das Nachfüllen von Beilagen. Das erhöht nebenbei auch den Umsatz und kann das Trinkgeld am Ende aufpolieren.